Gesundheit ist laut Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens“. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Mediziner, die heute oft stark auf einen Teilbereich spezialisiert sind, gut kooperieren und den Patienten als Ganzes im Blick behalten. Diesen Ansatz verfolgen wir auch mit dem Konzept der ganzheitlichen Kieferorthopädie in meiner Praxis am Regensburger Rennplatz.
Was ist ganzheitliche Kieferorthopädie?
Zu jedem Gebiss gehört ein ganzer Mensch. Seine Zähne sollten daher nicht isoliert betrachtet und behandelt werden. Am Anfang jeder ganzheitlichen Therapie steht ein ausführliches Anamnesegespräch, bei dem die gesundheitliche Gesamtsituation des Patienten – mit Fokus auf die Mundgesundheit – erfragt wird. Untersuchungen zum Wachstum des Patienten, zu seiner Körperhaltung und Atmung werden ebenso in die Therapieplanung einbezogen.
Die Ergebnisse einer ganzheitlichen KFO-Untersuchung sind für Patienten oft überraschend: So kann zum Beispiel hinter einem chronisch verspannten Nacken, den man bisher den langen Stunden im Büro zugeschrieben hatte, in Wahrheit eine sogenannte Craniomandibuläre Dysfunktion stecken: eine Störung im Zusammenspiel von Kieferknochen, Zähnen und Muskulatur. Sie kann unter anderem Schmerzen in Kopf, Hals und Nacken, einen Tinnitus oder Rückenprobleme auslösen und sich negativ auf die gesamte Körperhaltung bis hinunter zu den Füßen auswirken.
Kiefer und Körper im Wechselspiel
So wie Fehlstellungen des Kiefers oder der Zähne zu Problemen im ganzen Körper führen können, wirken sich umgekehrt Haltungsschäden oder muskuläre Dysbalancen im Mundbereich negativ auf Zähne und Kiefer aus – schließlich ist der Kiefer über die Halswirbelsäule mit unserem gesamten Rückgrat verbunden. Dieser Zusammenhang muss berücksichtigt werden, um mit einer Therapie Erfolg zu haben.
Eine Zahnfehlstellung, die durch eine schlechte Körperhaltung verursacht wird, kann man als Kieferorthopäde zwar beheben – aber sie wird vermutlich wiederkehren, wenn nicht parallel durch Kooperation mit einem Orthopäden oder Physiotherapeuten die ursächliche falsche Körperhaltung behandelt wird. Umgekehrt kann ein Orthopäde jahrelang erfolglos immer wiederkehrende Rückenschmerzen behandeln, wenn nicht erkannt wird, dass diese von einer Kieferfehlstellung herrühren. Deshalb arbeiten wir unter anderem eng mit Physiotherapeuten, Osteopathen oder Logopäden zusammen.
Schonende Diagnostik
Zur ganzheitlichen Kieferorthopädie gehört auch, das körperliche und psychische Wohlbefinden der Patienten während der Untersuchungen und der Therapie nicht unnötig zu belasten. Moderne digitale Röntgengeräte senken die Strahlenbelastung. Wo möglich, setzen wir zur Bestandsaufnahme der exakten Zahnsituation unseren Intraoralscanner ein, der Patienten die ungeliebte Abdrucknahme erspart und völlig berührungsfrei präzise 3D-Bilder liefert. Ein verknüpfter 3D-Drucker kann daraus vor Ort passgenaue Modelle herstellen.
Zahnärztliche Schlafmedizin
Selbst auf den nächtlichen Schlaf kann sich eine Kieferfehlstellung auswirken. Sie kann in vielen Fällen zu Schnarchen oder Atemaussetzern, der sogenannten Schlafapnoe, führen. Ein erholsamer Tiefschlaf wird dadurch unmöglich.
Ganzheitliche Kieferorthopädie bietet hier schnelle Hilfe durch Zahnschienen, die in der Nacht die Atemwege frei halten.