von MU Dr. Jozef Hromada
FREI ATMEN, BESSER SCHLAFEN

HNO-Facharzt MU Dr. Jozef Hromada in seinem Beratungs- und Behandlungszimmer

(Quelle: © Manuela Drossard-Peter)

Von meinen Patienten werde ich oft gefragt: „Was hat HNO-Medizin mit gutem Schlaf zu tun?“ Viel mehr, als man denkt. Denn wer in der Nacht nicht gut Luft bekommt, kann sich nicht effektiv erholen. Und um frei zu atmen, müssen die Atemwege groß genug und gesund sein. Selbst Menschen, die sonst nicht schnarchen, klingen nachts oft wie Kettensägen, wenn sie eine starke Erkältung haben. Das Problem erledigt sich mit dem Abklingen des Infekts. Chronische Schnarcher haben weniger Glück: Ihr Schnarchen gefährdet nicht nur die Nachtruhe des Partners, sondern auch die eigene Gesundheit.

Wann das Schnarchen zur Gefahr wird

Wer stark schnarcht, stört schon durch die Lautstärke seinen eigenen Tiefschlaf. Aber wenn das Zäpfchen im Rachen oder eine im Schlaf nach hinten fallende Zunge die Atemwege blockieren, kann es nicht nur zu lauten Schnarchern, sondern auch zu längeren Atemaussetzern kommen. Man spricht dann von obstruktiver Apnoe. Der Körper reagiert, indem er aus dem Tiefschlaf aufschreckt, um die Blockade der Atemwege zu lösen. Der Schlafende merkt davon meist nichts, ist aber tagsüber häufig müde. Sein Risiko für Unfälle steigt ebenso wie das für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Schlaganfälle.

Therapie muss sich nach Ursache richten

Je nach Ursache des Schnarchens und/oder der Apnoe gibt es unterschiedliche Therapiemöglichkeiten. Daher steht die präzise Diagnostik an erster Stelle. Wir machen eine ausführliche Anamnese, ein Schlafscreening, überprüfen die oberen Luftwege, testen das Riech- und Geschmacksvermögen. Zusätzlich ist ein Allergietest wichtig, denn auch eine Allergie kann Schnarchen auslösen. Die Schleimhäute schwellen dabei an und flattern beim Atmen – man schnarcht. Als Allergologe stelle ich die Art der Allergie fest und kann sie zum Beispiel durch Desensibilisierung oder Eigenbluttherapie lindern. Fast alle Schnarcher können durch reine Lebensstiländerungen schon einen besseren Schlaf finden. Dazu gehört es zum Beispiel, weder Alkohol noch Kaffee zu trinken und Übergewicht abzubauen. Jeden Patienten berate ich hierzu individuell in meiner Praxis.

Operation als letzte Option

Grundsätzlich sollte eine Operation immer die letzte Wahl bei der Therapiefindung sein. Schnarchen Patienten aufgrund geschwollener oberer Atemwege, hilft manchmal einfach Nasenspray. Sind die Nasengänge anatomisch zu eng, kann ich mit einer kleinen ambulanten OP helfen, die Gänge durch eine Begradigung der Nasenscheidewand, eine Verkleinerung der Nasenmuschel oder das Entfernen von Polypen zu erweitern. Ist es ein zu großes Rachenzäpfchen, das bei Nacht den Rachen verschließt, lässt sich dieses schnell und unkompliziert verkleinern. Beide Operationen führe ich minimalinvasiv, mittels Laserchirurgie oder Radiofrequenztherapie durch. Diese Verfahren sind besonders schonend und blutungsarm und kommen meistens ohne Tamponade aus.

(Quelle: © Axel Kock - stock.adobe.com)


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