In den Köpfen vieler Menschen ist ein Urologe noch immer ein Männerarzt. Und ja, Urologen behandeln im Rahmen der Andrologie auch spezifische Männerleiden, aber bei weitem nicht nur. Wir Urologen sind für Erkrankungen zuständig, die im Zusammenhang mit den Harnwegen und harnbildenden und -ableitenden Organen stehen. Wir behandeln Blase, Niere, Harnröhre und Harnleiter – unabhängig vom Alter oder Geschlecht.
Kinderurologie
Kinder können normalerweise nach dem abgeschlossenen fünften Lebensjahr ihren Urinabgang kontrollieren. Aber funktionelle Blasenstörungen, psychische Probleme oder Hormonmangel machen Mädchen und Jungen zu Bettnässern – eine psychische Belastung für Eltern und Kinder. Für die normale Entwicklung der Kinder ist eine genaue Diagnostik notwendig, auf der eine komplexe Therapie aufbaut. Dazu können zum Beispiel Weck- und Rückhaltetraining, eine medikamentöse Behandlung sowie Psychotherapie gehören.
Angeborene Fehlbildungen im Urogenitaltrakt, etwa an Harnleiter und Nierenbecken, betreffen ebenso beide Geschlechter und können vom Urologen operativ behoben werden. Sollten konservative Behandlungsmethoden nicht ausreichen, können wir Knaben bei Vorhautenge oder Hodenhochstand mit kleinen operativen Eingriffen helfen.
Prävention ist besser als jede Therapie
Eine Krebserkrankung kann jeden treffen. Dennoch kann man selbst Einiges dafür tun, zumindest das Risiko zu senken. Neben den Früherkennungsuntersuchungen spielt hier der Lebensstil eine wichtige Rolle. Eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, Gewichtsreduktion bei Übergewicht, der Verzicht auf Nikotin und Alkohol sind Faktoren, die sich nicht nur positiv auf das Krebsrisiko auswirken – auch die Wahrscheinlichkeit, an einem kardiovaskulären Leiden wie einem Herzinfarkt zu erkranken, sinkt.
Potenz und Erektionsfähigkeit erhalten
Der Lebensstil spielt auch eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Potenzstörungen beim Mann, denn wie das Herz ist auch der Penis für volle Funktion auf gute Durchblutung und Sauerstoffversorgung angewiesen. Stress, ungesunder Lebensstil und psychische Belastungen sind neben dem Alter und organischen Gründen die Hauptursachen für erektile Dysfunktionen. Zu den organischen Ursachen zählen unter anderem Gefäßerkrankungen, Diabetes, Hormonstörungen und Nervenerkrankungen. Um Potenzprobleme zu beheben, braucht es zunächst eine genaue Analyse der individuellen Risikofaktoren. Vorbeugen kann jeder selbst durch Sport, Erreichen oder Halten des Idealgewichts, ausgewogene Ernährung, genug Schlaf und einen gesunden Lebensstil. Wir beraten und unterstützen Sie bei der Prävention und bieten effektive Therapiemöglichkeiten.
Krebsfrüherkennung für Mann und Frau
Männer, insbesondere solche mit Prostatakrebspatienten in der Familie, sollten ab dem 45. Lebensjahr jährlich zur urologischen Früherkennung gehen. Bei frühzeitiger Diagnosestellung bestehen beim Prostatakarzinom gute Heilungschancen – auch unter Erhalt der Potenz und Kontinenz. Die urologische Krebsfrüherkennung fängt allerdings bereits bei Jungen schon im Teenageralter an – denn Hodentumore treten gehäuft bei Jugendlichen und jungen Männern auf. Um mögliche Veränderungen früh zu bemerken und um eine rechtzeitige urologische Vorstellung zu gewährleisten, ist es daher ratsam, die Hoden regelmäßig selbst abzutasten.
Auch Frauen können neben der jährlichen Untersuchung beim Gynäkologen die Früherkennung beim Urologen vor allem im Hinblick auf Harnblasen- und Nierenkrebs wahrnehmen. Zur Blasenkrebsprävention gehört hier auch, ständig wiederkehrende Harnwegsinfektionen in den Griff zu bekommen, zum Beispiel mit einer Impfung. Hinweise auf eine Blasenentzündung oder andere urologische Erkrankungen liefert die praxiseigene serologische und mikrobiologische Labordiagnostik in kürzester Zeit.
Urologische Krebsbehandlung
Zu den Krebsarten, die in den Fachbereich der Urologie fallen, zählen Prostatakrebs, Harnblasenkrebs, Nierenkrebs, Hoden- und Peniskrebs. Etwa 25 Prozent aller soliden Tumore fallen in den Bereich der sogenannten Uro-Onkologie. Hat sich in der Früherkennungsuntersuchung ein Verdacht ergeben, wird dieser mit Hilfe modernster diagnostischer Verfahren abgeklärt. Ultraschall, hochauflösende Video-Endoskopie, Computertomographie und Magnetresonanztomographie kommen zum Einsatz, um mögliche Tumore aufzuspüren und genau zu lokalisieren. Im Zweifel verschafft eine Gewebeanalyse nach Biopsie Klarheit.
Wir kooperieren bei Diagnose und Behandlung eng mit der Urologischen Klinik der Universität Regensburg (Prostatakarzinomzentrum, Nierentumor- und Harnblasentumorzentrum) und der Urologischen Abteilung des DONAUISAR-Klinikums Standort Deggendorf (Prostatakrebszentrum und Onkologisches Zentrum).
Bessere Chancen bei Blasentumoren
Hochauflösende Bilder der modernen Video-Zystoskopie in Kombination mit photodynamischer Diagnostik sowie dem Einsatz spezieller Farbfilter ermöglichen es, Blasentumore besser zu erkennen und zielgerichteter zu behandeln. Durch die Farbfilter leuchten schon Vorstufen der Tumore in grellem Rosa. Das erleichtert die Früherkennung und genaue Lokalisation. Bei der operativen Entfernung lässt sich zudem gut erkennen, ob auch wirklich das gesamte erkrankte Gewebe entnommen wurde. Dieses bildgestützte Verfahren steigert die Heilungschancen enorm.